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Der Querdenker und Fantast

César Franck an seinem Lieblingsinstrument, der Orgel. Zeichnung: Jeanne Rongier
César Franck an seinem Lieblingsinstrument, der Orgel. Zeichnung: Jeanne Rongier

 

César Franck, geboren am 10. Dezember 1822 in Lüttich, gestorben am 8. November 1890 in Paris, war ein französischer Komponist und Organist deutsch-belgischer Abstammung.

 

Er gilt heute als einer der bedeutendsten französischen Komponisten, Lehrer und Organisten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

 

 Warum unsere Schule nach diesem bedeutenden Musiker benannt wurde, kann sich niemand so richtig erklären. Gewiss, Francks Eltern stammten aus dem Dreiländereck: die Mutter aus Aachen und der Vater aus dem nahe gelegenen Gemmenich.
Doch geboren wurde César Franck am 10. Dezember 1822 in Lüttich, wohin seine Eltern nach der Hochzeit gezogen waren. Dort erfuhr er auch seine musikalische Erziehung, die den Grundstein für seine späteren Kompositionen legen sollte. Allerdings komponierte er nicht mit Bleistift und Papier, sondern an seinem Lieblingsinstrument, der Orgel, denn nebenher war er auch ein sehr gefragter Organist. An diesem Musikinstrument komponiert, improvisiert und fantasiert er.

Der große musikalische Wurf bleibt ihm  allerdings versagt; erst mit 63 komponiert er seine erste und einzige Sinfonie. Doch auch darin bleibt er ein „Querdenker“. Er lässt seiner Experimentierfreude freien Lauf: Statt der üblichen vier gibt es nur drei Sätze. Und auch vor mutigen Tonartwechseln schreckt er nicht zurück.
Als das Stück 1889 in Paris uraufgeführt werden soll, weigern sich die Orchestermusiker zunächst das Stück überhaupt zu spielen.

Ein Jahr später erlitt Franck einen schweren Unfall, bei dem er von einem Pferdeomnibus seitlich angefahren wurde. Er erholte sich nicht mehr. Wenige Monate später starb er an einer Brustfellentzündung in seiner Wohnung im Haus Boulevard Saint-Michel Nr. 95, wo er in den letzten 25 Jahren seines Lebens gelebt hatte. César Franck ist auf dem Montparnasse-Friedhof in Paris begraben. Die Anerkennung als Komponist blieb ihm zu Lebzeiten leider versagt.

 

Was bleibt von César Franck?
Musikalisch sicher seine Violinsonate in A-Dur (https://www.youtube.com/watch?v=C0GfR-GAs9Q), komponiert im Sommer 1886. Sie gilt längst als Meisterwerk der franko-belgischen Kammermusik und hat sich zu einer der beliebtesten Violinsonaten überhaupt gemausert.

Was könnte uns sonst noch an diesem bescheidenen, zurückhaltenden Menschen begeistern? Dass er immer seinen eigenen Weg gegangen ist, sich nicht hat verbiegen lassen Dass er seine eigenen Vorstellungen verfolgt hat, auch gegen die Widerstände der Gesellschaft. Er blieb ein „Querdenker“ im besten Sinn, im Vertrauen darauf, dass sein Weg der richtige sein musste.

 

Text: Alexander Schmidt

 

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